
Projektskizzen für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE-Vorhaben) können im Rahmen der Bekanntmachung "Förderung von Innovationen zur Minderung der Torfanteile in Kultursubstraten" bis zum 28. Juni 2019 eingereicht werden.
Der Gartenbau in Deutschland muss seine Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltige Produktions- und Wertschöpfungsketten sichern. Ein national wie weltweit wichtiges Thema im Bereich Nachhaltigkeit gartenbaulicher Produktion ist der Einsatz von Torf in Kultursubstraten. Torf ist in den Jahrtausenden nach der letzten Eiszeit in Mooren entstanden und hat sehr viel Kohlenstoff gebunden. Durch die Torfgewinnung und die Verwendung von Torf als Kultursubstrat wird dieser Kohlenstoff durch Abbauprozesse als Kohlendioxid wieder freigesetzt und trägt so zum Klimawandel bei.
Am 14. November 2016 hat das Bundeskabinett den Klimaschutzplan 2050 beschlossen. Er enthält unter anderem Maßnahmen zum Schutz von Moorböden. So soll der Torfabbau schrittweise reduziert und perspektivisch eingestellt werden. Zudem soll die Verwendung von Torfen als Kultursubstrat deutlich zurückgeführt werden. Aus Sicht des Klimaschutzes besteht durch die Reduzierung des Torfeinsatzes ein erhebliches Potenzial zur Einsparung von Treibhausgasemissionen.
Nach wie vor ist Torf allerdings der wichtigste Ausgangsstoff für Substrate. Das liegt an der guten Verfügbarkeit und wenigen konkurrierenden Nutzungsmöglichkeiten von Torf, seinem günstigen Preis, den sehr guten pflanzenbaulichen Eigenschaften und damit verbunden der hohen Kultursicherheit bei der Verwendung als Kultursubstrat. Dem gegenüber stehen die klimaschädlichen Auswirkungen der Torfverwendung, die ein zunehmendes Interesse an Alternativen bei allen Wirtschaftsbeteiligten erkennen lassen, wenn gleichwertige Alternativen zu ökonomisch vertretbaren Bedingungen zur Verfügung stehen.
Der Verzicht von Torf in Kultursubstraten, beispielsweise für die Topfkräuterproduktion und Jungpflanzenanzucht, stellt insbesondere Betriebe des ökologischen Landbaus vor große Herausforderungen, weil die Ersatzstoffe den Schädlings- und Krankheitsdruck erhöhen und das Nährstoffmanagement erschweren können. Daher sollen
- neue Strategien im ökologischen Landbau sowie für andere Formen nachhaltiger Landbewirtschaftung erschlossen,
- mögliche Hemmnisse bei der Umstellung auf torfreduzierte oder torffreie Substrate minimiert,
- und die Rahmenbedingungen für die breite Nutzung dieser Substrate verbessert werden.
Dabei sollen neben grundlagen- und entwicklungsorientierten Forschungsprojekten insbesondere praxisorientierte Projekte – auch mit modellhaftem Charakter – und ein möglichst rascher Wissenstransfer von Forschungsergebnissen in gärtnerische und landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeitungs- und Handelsunternehmen gefördert werden.
Die BLE und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) sind vom BMEL als Projektträger mit der Umsetzung der Fördermaßnahme beauftragt worden. Informationen zu Förderkriterien, Inhalt und Einreichung einer Projektskizze sowie eine Übersicht über die jeweiligen Förderschwerpunkte finden Sie in der Bekanntmachung.
Schlusstermin für die Abgabe von Projektskizzen zum Thema "Förderung von Innovationen zur Minderung der Torfanteile in Kultursubstraten" ist der 28. Juni 2019.
Bei Fragen wenden Sie sich an Viola Molkenthin (Telefon: 0228 6845 2944, E-Mail: Viola.Molkenthin(at)ble(dot)de) oder an Andrea Retterath (Telefon: 0228 6845 2676, E-Mail: Andrea.Retterath(at)ble(dot)de).