2023 wurde unter allen Teilnehmenden der Bio kann jeder-Workshops der letzten zwei Jahre eine Umfrage durchgeführt. Von den 3.103 angeschriebenen Personen antworteten 373. Das entspricht einer erfreulich hohen Rücklaufquote von 12 Prozent und erlaubt repräsentative Aussagen. 89 Prozent der Befragten gaben an, durch die Teilnahme am Bio kann jeder-Workshop
Anregungen für die Tätigkeit in ihrer jeweiligen Einrichtung erhalten zu haben. 77 Prozent haben theoretische oder praktische Inhalte aus der Fortbildung umgesetzt. Von großem Interesse war die Frage, ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Besuch eines Bio kann jeder-Workshops in ihren Einrichtungen Bio-Produkte eingeführt oder bereits erreichte Bio-Anteile erhöht haben. Auch dazu liefert die Umfrage erhellende Antworten:
- 27 Prozent der Teilnehmenden hatten vor dem Besuch eines Bio kann jeder-Workshops noch keine Bio-Produkte eingesetzt. Die Hälfte davon hat nach eigenen Angaben danach angefangen, biologische Lebensmittel zu verwenden.
- 67 Prozent der Teilnehmenden hatten bereits Bio-Produkte im Einsatz. Mehr als die Hälfte von ihnen (55 Prozent) gab an, seither den Bio-Anteil erhöht zu haben.
Nach diesen Antworten gab es in 51 Prozent der Einrichtungen nach dem Besuch eines Bio kann jeder-Workshops eine positive Veränderung: Entweder wurden biologische Lebensmittel neu eingeführt oder bereits erreichte Bio-Anteile erhöht. Auch wenn sich das im Einzelnen nicht vor Ort überprüfen lässt und sich die Personen aus verschiedenen Quellen über das Bio-Thema informieren: Das sind auf jeden Fall sehr positive Rückmeldungen der Teilnehmenden.
„Wir schließen daraus“, so Annika Höller von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, „dass die Maßnahme Bio kann jeder einen relevanten Einfluss hat und dazu beiträgt, mehr Bio in Kita und Schule zu etablieren.“ Darüber hinaus sollte die Umfrage Auskünfte darüber bringen, welche Hürden einer Erhöhung von Bio-Anteilen in den Einrichtungen der Teilnehmenden entgegenstehen.
Hier die vier wichtigsten Gründe (Mehrfachnennungen waren möglich).
Hürden für höhere Bio-Anteile in der Schul- und Kita-Verpflegung | Prozentualer Anteil der Nennungen |
Mehrkosten können nicht aufgefangen oder weitergeben werden | 62 % |
Fehlende Bezugsmöglichkeiten für Bio-Produkte in der Umgebung | 27 % |
Fehlende Information für die Integration von Bio-Produkten | 23 % |
Fehlende individuelle Beratung für Ihre Einrichtung | 21 % |
All diese und weitere Hürden für mehr Bio in der Schul- und Kita-Verpflegung werden bei den Bio kann jeder-Workshops thematisiert. Die Teilnehmenden erhalten unter anderem Tipps, wie sie Mehrkosten beim Einkauf reduzieren, wie sie geeignete Bio-Lieferanten finden und wie sie Fördermittel für eine individuelle Beratung beantragen können. Bis Ende April 2024 werden bundesweit noch etwa 28 Bio kann jeder-Workshops angeboten. Die Termine und Programme werden fortlaufend unter www.biokannjeder.de veröffentlicht.
Hintergrund
Die Bio kann jeder-Workshops sind Teil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL), initiiert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ein bundesweites Netzwerk von Bio kann jeder-Regionalpartnern unterstützt Verantwortliche vor Ort dabei, das Verpflegungsangebot in Kindertagesstätten und Schulen nachhaltiger zu gestalten.