Woher kommt eigentlich die Tomate? Was ist ein Tunnel? Wie viele Zähne hat eine Schnecke? Wie funktioniert Milchviehhaltung und wie ein Melkstand? Diese und weitere Fragen wurden Schülerinnen der Klassen 5 bis 13 beim Girls’Day beantwortet. Auf 40 Betrieben nahmen sich die Bio-Landwirtinnen und -Landwirte einen ganzen Tag lang Zeit, um Mädchen und jungen Frauen Einblicke zu gewähren. Auch wenn durch das Motto des Netzwerks „Einblick in die Öko-Landwirtschaft“ eigentlich jeder Tag als Girls’Day verstanden werden kann, so hat dieser Tag doch besondere Bedeutung. Schließlich geht es hier um Zukunftssicherung.
Frauen bilden in landwirtschaftlichen Berufen immer noch eine Minderheit. Nur 36% (Stand 2020) entscheiden sich für diesen Berufszweig, in Führungspositionen sind es sogar noch weniger. 2023 wurde dieser Missstand im Rahmen einer Studie zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Landwirtschaft in Deutschland herausgearbeitet. Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird klar: Die Gleichstellung aller Geschlechter auf den landwirtschaftlichen Betrieben ist noch nicht erreicht. Dem will der Girls’Day regelmäßig entgegenwirken. Und das mit echtem Erfolg und Rekordzahlen: Dieses Jahr boten Unternehmen und Institutionen 15.000 Plätze an und gewährten so über 135.000 Mädchen die Teilnahme am Girls‘Day. Auch die Demonstrationsbetriebe ziehen eine positive Resonanz.
Tore öffnen, Einblicke gewähren, Zukunft gestalten
Ob Bio-Gemischtbetrieb, Bio-Gärtnerei oder Bio-Geflügelhof, die Mädchen hatten einen tollen Tag. „Meine Tochter ist ganz glücklich nach Hause gekommen und war total begeistert“, berichtet eine Mutter und schreibt weiter: „Wir haben direkt heute Nachmittag die tolle Frischmilch des Hofes gekauft und werden auch zukünftig sicherlich wieder in Ihrem Hofladen vorbeischauen.“ Silvia Rutschmann, Betriebsleiterin des besagten Hof Gasswies, wurde bereits in der Instagram-Reihe „Starke Frauen im Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau“ porträtiert. Als stolze Landwirtin freut sie sich: „Wenn sich das eigene Engagement auf vielen Ebenen so auszahlt, ist es natürlich doppelt schön.“ Sie stellte den Girls’Day auf ihrem Hof unter das Motto „Landwirtschaft macht Spaß – und Sinn! Wir machen euch den Beruf der Landwirtin schmackhaft!“
Auch die Betriebsleitenden der frischeKISTE in Niedersachsen bestätigen den Teilnehmerinnen unter ihrem Instagram-Post: „Es war schön, dass ihr da wart! Ihr seid die Zukunft!“ Und in genau die blicken vermutlich alle Beteiligten nun positiver. Immerhin hat eine Evaluation 2022 ergeben, dass 42% der Schülerinnen Lust haben, später in dem Unternehmen zu arbeiten, das sie am Girls’Day kennengelernt haben. Vielleicht haben die 40 Bio-Höfe also am vergangenen Donnerstag (25.4.) bereits ihre Landwirtinnen von morgen begeistert. Für alle Betriebe, die dieses Jahr noch kein Angebot eingestellt haben, heißt das: Beim Girls’Day mitmachen lohnt sich – für alle Beteiligten und vor allem für die Zukunft der Landwirtschaft!
Noch mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Girls'Day.